Dienstag, 25. März 2014

talking about… Fleischwurst!

Parallel zur (Gott sei Dank!) noch nicht vollendeten Marbosch-Serie und ebenfalls nicht weiter thematisierten How not to get lost Abhandlung (mein Blog ist bekannt für seine leeren Versprechen!) startet heute - völlig out of the blue - eine neue, innovative und wichtige Wortansammlung zum Thema meines Herzens: dem Essen. Ich gebe ihr den gesellschaftskritischen Namen "talking about…" und leite sie mit dem relevanten Gegenstand der Fleischwurst ein. Amen.

von kleinen Würstchen und dem ganz großen Wurstebrei


Ich habe Heißhunger auf Wurst! Auf eine billige fette Fleischwurst, die einem den ganzen Tag immer wieder hochkommt und den Atem zumindest für einen Tag versaut. Stattdessen sitze ich hier im Seminar und muss darüber schreiben. In meinem Kopf schwirrt eine Masse aus zusammen gestückeltem, wahrlosem Abfall – ein klassischer Wurstebrei!

Wurst ist ein Lebensmittel das aus Fleisch gewonnen wird. Hauptsächlich aus Schwein, Rind oder Kalb, aber auch aus Lamm, Geflügel, Wild oder Pferd besteht. Klar, wer kennt sie nicht, die Debatte um die gute alte Pferdewurst. Und die banale Konsequenz die daraus entsteht, bei der ich nie so ganz schließen konnte, ob sie nicht eigentlich ironisch gemeint war: „In dieser Wurst finden sich garantiert nur Reste von Schwein wieder“... Ich schweife ab. Die Tiere werden also zerhackt, zerkleinert, geschreddert und durch den Fleischwolf gejagt, mit Gewürzen versetzt und in einen Tierdarm gepresst. Fertig ist die Wurst, wie man sie kennt.

Viel interessanter wird es jedoch, wenn man sich im weitesten Sinne den Würsten widmet. Den armen und kleinen Würstchen, den Hanswursten und beleidigten Leberwürsten. Der Wurst wird also eine enorme gesellschaftliche Bedeutung zugeschrieben, die mir so nicht klar war: Es geht um die Wurst. Das meiner Heimatstadt Gießen sogar ein Wurstsong gewidmet wurde, gibt der Wurst (oder Woscht wie der Hesse sacht!) eine ungeahnte Diskurs- und Bedeutungsmacht. Die Frage ist: woher kommt es, das Menschen, ja ganze Städte, mit Würsten verglichen werden? Ist dies - im Land der tausend verschiedenen Würste - ein vornehmlich deutsches Phänomen? Immerhin hat quasi jede zweite Stadt Deutschlands eine eigene, ganz besondere, Wurst. Eine ganz eigene, speziell entwickelte, die aus irgendwelchen Gründen bedeutsam zu sein scheint. 

Am Ende jedoch Ernüchterung. Sowohl die Frankfurter als auch Nürnberger schmecken irgendwie gleich und das selbe Gefühl von Überfressenheit, Fett und Salz kommt einem den ganzen Tag über, immer wieder, hoch. Irgendwas zwischen dekadent und ekelerregend. Klar, irgendwie kann man da einen gesellschaftlichen Vergleich ziehen. Es scheint also auch nicht abwegig, dass es hauptsächlich verachtende Anspielungen sind, mit denen wurstähnliche Menschen – die entweder besonders klein, arm dran, beleidigt oder sonst irgendwie eigenartig sind -  beschrieben werden. Um diese Phänomene näher zu untersuchen bietet sich zwar ein einfaches googlen an, führt aber zu nicht viel. Außer vielleicht, dass man jede Menge Zeit auf den endlosen Wurst-Blogs dieser Welt verbringt und sich am Ende über gar nichts mehr wundert. 

Die Wurst hat irgendwie zwei Enden, wird besungen, diskutiert und schwer gefeiert, aber niemand weiß eigentlich, was das alles zu bedeuten hat. Bei Wurst hört der Spaß auf, bei Wurst streiten sich die Geister.Ist aber auch völlig Wurst!


Freitag, 21. März 2014

How to get lost in BÄRLIN!









    









So schön ist Berlin - im März - wenn es nicht schneit!




Was man da, außer flanieren, Eis essen und Postkarten kaufen so macht? Diskutieren, lamentieren, orientieren und fokussieren (bla, bla, bla) auf der #Lima14
How to get lost in great detail asap...



Donnerstag, 13. März 2014

ENDZEIT!


"aaaalter, wie geil ist es hier denn Bitte? Ich will hier wohnen!" 
Dieses treffende Zitat eines hippen, Barfuß-laufenden Mädchen mit Hut, die keine Ahnung hatte wie sehr sie mir aus dem Herzen spricht, eben auf dem Markplatz, läutet damit diesen, frisch gebackenen, Liebeserklärung-an-Marburg sowie Abschluss-Post der (quasi) dreiteiligen Serie How to study in Marburg (hier noch mal zu lesen!) ein. Und ab geht's! 


How to study (a looong time - maybe forever) in Marburg:


- jeder den du kennst, weiß es heißt MARBOSCH!

- Wochenende? Wochentags? Keine Ahnung was das ist. für dich gibt es nur Tag und Nacht! Schlafen kannst du quasi immer… vom Hörensagen weißt du aber, dass du tatsächlich mal irgendwann morgens um sieben aufgestanden bist um in die Uni zu traben. 

- so bald du dann doch irgendwann aufgewacht bist, freue dich auf dein Mensaessen! 

- Uni? Manchmal vergisst du was du eigentlich studierst… welches Semester? ähhh.. wieviel Jahre? ähhm… irgendwas... jedenfalls hast du deine Bachi schon abgegeben! Das war erst - Irgendwann neulich! 

- Und was machst du jetzt? Ich schreibe Blogeinträge über how long i studied in Marbosch! 

- wenn du schlechte Laune hast, erinnerst du dich besser daran, dass in deinem Zeugnis steht, dass du überdurchschnittliche gute Statistik-Kentnisse hast. 

- Denk außerdem daran, die härteste Zeit deines Lebens ist definitiv nicht heute! 

- Du erinnerst dich dunkel, es gab mal sowas wie einen Mensa-Stammtisch… Darüber kannst du heute nur Lachen! Wenn du einen eingequetschten Eckplatz irgendwo bekommt und deine Beilagen nach tausend Jahren anstehen noch warm sind bist du glücklich wie ein Honigkuchenpferd! 

- Freue dich noch übertriebener (als sowieso schon) über jede überbutterte Brokkoli-Beilage und jedes Spezial-Wild-Angebot (besonders Hirsch!)

- Verwechsele andauernd Mensa und BiB, BiB und Mensa 

- auf dem Weg zur Mensa oder BiB oder auf dem Weg zwischen Mensa und BiB triffst du durchschnittlich zwanzigtausend Menschen die du mit Handschlag begrüßt

- für den Weg  zur Mensa oder BiB oder für den Weg zwischen Mensa und BiB brauchst du deshalb durchschnittlich zwanzigtausend Minuten

- Zur Mensa, äh BiB! hast du ein ambivalentes Verhältnis. Einerseits hasst du den stinke Schuppen zwischen Autobahn und Bahnschienen, anderseits war dies lange deine zweite Heimat. Du hattest nicht nur eine innige Beziehung zu diversen Kaffee-ähnlichen-Automaten, sondern auch immer Gesellschaft, diverse absurde Momente und hast ihr den liebevollen Namen Bespaßungszentrale verpasst! 

- Sudhaus? Das letzte Mal einen Platz hast du da eventuell im vierten Semester bekommen… 

- Trotzdem lieber noch mal dort vorbei gucken (Ahne, is echt voll!), dann ins Frazz (ne is auch voll!), dann ins Deli (och manno) und am Ende doch wieder einen Schlenker zurück in die Schlucke (ach schön, is ja quasi leer hier!) 

- Facebook hat deine Nummer und ruft dich ab und zu an um zu fragen was so geht…

- Mach dir keine Gedanken wie du betrunken nach Hause kommst - die Oberstadt fängt dich notfalls auf und führt dich sicher nach Hause! 

- Grüße dabei stets freundlich Waschbären und Co 

- Höhenunterschiede? in Marburg? Seltsam, du läuft immer nur geradeaus… 

- wenn du dich jedoch richtig fertig machen willst läufst du ins Physikum und gehst, während du dir die Seele aus dem Leib schwitzt und lautlos alle Songs deines I-pod mitsingst, noch mal die wichtigsten Argumente deiner Bachi durch (vor allem die Kapitel 2- 3 zu Gesundheits- Fitness- und Schönheitswahn!) 

- beschwere dich daraufhin öffentlich und lautstark über den aktuellen Gesundheits- Fitness- und Schönheitswahn

- und deinen Muskelkater. 

- so richtig krank wirst du eigentlich nur noch in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester (den Rest des Jahres denkst du aber trotzdem andauernd, dass du durch irgendwas Schlimmes jeden Moment verrecken könntest, weshalb du täglich deine Mandel abtastet und jedes Mal von Neuem beschließt, endlich dem aktuellen Gesundheitswahn zu folgen!) 

- stattdessen iss lieber nen Löffel Honig vorm zu Bett gehen.

- Träume davon wie du plötzlich die Stadt verlässt um nach Dortmund zu ziehen! 

- wache verstört auf und denke dir nur "WHAT THE FUCK?"


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Marbosch in Endzeit-Stimmung. 


Montag, 10. März 2014

Frühlingsbeats




Die Sonne scheint warm in mein Gesicht, während Menschen immer wieder über eine unnütze Stufe stolpern. Sie fallen ein Stück ins Leere, ich lächele. Nicht wegen ihnen, sondern weil heute alles perfekt und alles andere egal ist. Perfektes Wetter, perfekter Kaffee, perfektes Weizen, perfekte Menschen. Tage wie diese gehören in ein Album gerahmt und an die Wand gehängt. Mit dem Geruch von wachsendem Grass, rauchenden Grills irgendwo in der Ferne und spritziger Zitronenlimonade. Mit dem Gefühl von Sonnenstrahlen die mein Gesicht erhitzen und dem wohligen Gefühl von Frühling, von Aufwachen aus einem Winterschlaf. Dem Vogel zwitschern, dem Klacken von flanierenden Menschen, von lachenden, glücklich und gerade erwachten Menschen die über eine unsinnige Stufe fallen. Von Ohrwürmern in meinem Kopf, die ich hin und wieder mitsumme und die niemand versteht. Von Musikfetzen die aus Autos tönen, kreischenden Kinder und bellenden Hunde, die das perfekte Bild keineswegs zerstören können. Der Geschmack von warmen Kaffee und kühlem Bier das bitter auf der Zuge bitzelt. Menschen halten Hände, lesen Bücher und sind unerwartet freundlich. Selbst wenn sie fallen lächeln, selbst wenn sie arbeiten, scherzen sie. Die Welt ist nicht wieder zu erkennen, scheint für einen Moment keine schlechte Gedanken zu kennen. Das ist fast ein wenig irritierend, gibt dem perfekten Bild, aber die nötige Spur Realitätsinn. Bei einer Spur darf es heute bleiben, während in meinem Kopf der Frühlingsbeat weiter brummt und ich innerlich mittanze.


Damit dieses Blog ein bisschen interaktiver, prickelnder und natürlich lehrreicher wird, präsentiere ich - abschließend des Sonntagsposts - als quasi angehende Musikspezialistin - meine drei persönlichen Frühlingsbeats mit übelsten Ohrwurm-Qualitäten, ziemlich cool editiert, gesammelt, remasterd und so weiter und so fort… (wie ihr merkt, ich arbeite noch an einem möglichst stilistisch herausragenden, Profi Musik-Wortschatz) Am schönsten zu hören; draußen, auf der geblümten Picknickdecke und trashigen, knallroten Kopfhörern:

Disclosure natürlich, old school classic Fleetwood Mac und The XX!