Donnerstag, 1. September 2011

How we see the world.


Wir sehen die Welt aus neugierigen Augen. Ab und an klappen sie, wie ein eiserner Vorhang, herunter und öffnen sich vor Übermüdung oder aus Gründen des Selbstschutzes lange Zeit nicht mehr. Wir sitzen hier im Kerzenlicht, beim x-ten Glas Apfelwein und starren ins Leere. Erst fühlten wir uns wie Helden, jetzt fühlen wir nur noch die Leere im Bauch. Wer weiß schon ob es Hunger oder Gier ist die uns treibt, wer weiß schon ob leere Worte Tiefgang haben können. Manchmal fühlten wir uns wie in diesen Filmen, in denen die Menschen irgendwo hocken und erstarren, während im Zeitraffer alles um sie herum schwirrt. Bunte Farben zerlaufen, eine Flasche Wein auf dem Tisch, eine Zigarette in der Hand. Dann noch ein bisschen Indie-Gesang und fertig ist unser perfekter Moment. Heute fühlen wie im falschen Film. Ob es am Apfelwein oder an der Tatsache, das morgen der Herbst anfängt, liegt, wer weiß das schon. Die Köpfe hitzig, die Laune immer kurz vorm Einschlafen aber gleichzeitig wie auf Koks. Heldenhaft und völlig träge. Etwas scheinbar Einzigartiges. Wir reden über Dinge von denen wir nicht wissen ob sie real sind oder einer Soap entspringen, wir lachen über Sachen deren Bedeutung wir vergessen haben. Ab und zu schweigen wir, dann verdrehen wir innerlich die Augen. Heute kann uns keiner was, aber eigentlich können sie es Alle. Wir sind was zwischen schrecklich reserviert und wundervoll kühn, aber eigentlich fühlen wir uns völlig hilflos, ausgeliefert. Die Welt will uns verarschen, zu 99% unserer Zeit. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, sagen wir und lachen bitter. Wir sehen die Welt aus neugierigen Augen, aber im Moment sehen wir nur uns an. Nichts ist zu finden. Nichts zu fühlen. Unsere Augen klappen irgendwann herunter und öffnen sich, zumindest für diese Nacht nicht mehr. Ob vor Übermüdung, oder aus Gründen des Selbstschutzes, wer weiß das schon. Wir fühlten uns wie Helden.

How do YOU see the world?

Ein Abend mit Chris Martin, explodierenden Steckdosen und einer immer noch nicht fertigen Hausarbeit. Was also besseres tun, als ein wenig (sinnfreies) sinnieren - so ganz ohne Zitatangaben und Plagiatsverführungen? Eben nix Besseres. Guten Abend.