Freitag, 22. Oktober 2010

in the ghetto.


New Home, new challenges. Mengen von Papierkram, Unterschriften, endlose To-Do und Anwesenheits- Listen, volle Kisten altes Leben, leere Verprechungen und viel zu viel Smaltalk. Gespannte, neue Gesichter, viele Namen, wenig Durchblick. Rappelvolle Vorlesungen und echt viel Mensa- Essen. Dazwischen werden dann Berge erklommen, maßenweise.Studentenleben ahoi- mal sehn wie lange ich durchhalte!

Vergessen wir mal alles was wir mal sagten. Vergessen wir mal alle leeren Versprechen die wir irgendwann mal für erforderlich hielten, vergessen wir die Blicke die wir uns vorwurfsvoll und gleichzeitig vergötternd zu warfen, in der Hoffnung die Botschaften kämen unbeschädigt an. Kamen sie nicht. Vergessen wir die haltlosen Thesen auf die wir uns schützten und unsere Versuche darauf ein Leben zu bauen. Es klappte nicht. Vergessen wir die Worte die zäh aus meinem Mund kamen und von dir niemals gehört wurden. Es waren Wichtige. Vergessen wir die Dinge die passiert sind, oder auch nicht, vergessen wir die Jahreszeiten voll Kummer, die Sekunden Glück. Vergessen wir auch mal unsere Namen, unsere Vergangenheit, unsere Zukunft. Vergessen wir mal alles, für jetzt und immer, und vergessen wir mal dass wir Menschen mit Barrieren sind. Mit Vorurteilen, mit kritischen Blicken und undurchsichtigen Problemen. Vergessen wir dass unsere Lungen voll mit Luft sind, vergessen wir dass unsere Herzen immer noch schlagen. Vergessen wir den Rest. Das Heil, das Unheilvolle, die Gier und die Lust. Vergessen wir alles was uns schön macht und alles was uns hässlich aussehen lässt, alles was uns heilt und alles was uns nur noch kränker macht. Füße die laufen, Beine die uns fallen lassen. Vergessen wir alles was wir lernten und alles was wir uns niemals merken können. Alle Zahlen, alle Namen, alle Daten. Vergessen wir auch den Rest und alles was die Welt zusammen hält. Vergessen wir es und leben einen Moment so, als wäre es das Beste, was uns je passiert wäre.
Mit dieser (unmöglichen) Aufforderung und der kurzen Wiederbelebung meines Blogs, wünsche ich eines der BESTmöglichen Wochenenden! =)
im Ghetto hört man natürlich Kanye mit Street Lights!

Dienstag, 27. Juli 2010

verwackelt.


Alles was das Schicksal will ist Verwirrung. Sie beabsichtigt einen Zustand größten Chaos, größt möglicher Verstandlosigkeit. Köpfe nur noch als Mitbringsel, Herzen nur noch als Accessoire. Alles was bleibt ist ein makelloser Körper, der weder Hunger noch Hass, weder Gier noch Genungtuung empfindet. Der nickt wenn er versteht und schüttelt wenn etwas nicht stimmt. So wie alles, so wie alles was wir verzapft haben. Alles was wir wollten war Klarheit, ein intelligenter Kopf und ein warmes Herz. So wenig Chaos wie möglich, so viel Verstand wie nötig. Alles was wir hofften verschwand auf dem Weg des Gedankens. So als wäre Hoffnung eine Laune des Schicksals, so als wäre das die Ironie, die niemals ein passendes, unrealistisches Gegenstück hat.


Mittwoch, 31. März 2010

the sky is all yours


In deinem Kopf schwirrt es. Es schwirrt solange – bis du umfällst- so wie das immer ist wenn Dinge außer Rand und Band geraten, wenn Gleichgewicht nicht mehr eine Frage des Willens ist und Loslassen zum Prozess dazu gehört. Wenn die Dinge unscharf werden, wenn Bilder wie Pferde um die Wette rennen und du einen süßlich, bitteren Geruch wahrnimmt fängt das Spektakel an. Deine Hände werden Pudding, deine Arme greifen ins Luftlose und deine Beine gibt es nicht mehr. Sie sind nur aus Schönheitszwecken anwesend und den Schuhen zu lieben. Sie wollen weder gehen, noch stehen. Sie wollen keine Rolle mehr spielen- sie wollen ausnahmsweise mal unwichtig sein. Also knickst du weg- fällst in eine Wolke aus Rauch und denkst für Sekunden Fliegen sei eine Option. Eine von Vielen. Überhaupt Möglichkeiten ohne Ende, grenzenlose Liebe für Alle- Wirklichkeit für die Leblosen- Traum für die Lebendigen. Dann bist du unten, am Boden, bei all den verdreckten Schuhen, den Scherben, den klebrigen Kaugummis, ausgetretenen Kippen, liegen gelassenen Zetteln, bei all den Andern die sich dort wieder finden wenn sie ein Schwirren spüren und fallen und ihr seht euch kurz in die Augen und verflucht gemeinsam euer Leben. Doch so bald ihr euch die Hände reicht und versucht auf euren tauben Beinen zu stehen- so bald ihr echte Luft atmet und Bilder plötzlich wieder klar vor einem stehen und nicht verändert werden wollen – wünscht ihr euch nichts sehnlicher als ein bisschen Schwirren -ein bisschen mehr Grenzenlosigkeit.


hören: wieder einmal eins der tollsten Cover die ich kenne oder alternativ mitten in der Nacht auf dem Weg nach Hause das Zwitschern der Vögel!

Donnerstag, 25. Februar 2010

BIG JUMPS


Das Gießener Winterwonderland ist gott sei dank as over as over can be (oder so), Fasching und oder Valentinstag überlebt, einen Job im Ärmel, das tollste Zimmer Gießens in der Tasche. Morgen gehts los mit ausrümpeln, auseinander schrauben, einpacken und dann die tausend (jedenfalls gefühlte) Stockwerke hoch schleppen, Montag dann nach London. Bis dahin fliegt hoffentlich wieder Lufthansa nach Plan und ich versuche meine schrottige Erkältung, sowie mein Zombie- Auge (sehr hübsch anzusehen!) los zu werden. (Noch)Ich bin optimistisch =)...

Sonntag, 31. Januar 2010

FLASHBACKS


DA ICH SIE LIEBE. (und damit Willkommen zum ersten Endlos- Post 2010!)


Drei Monate war ich nun auf dem einsamen Kontinent, Südamerika-
einem dritte Welt Land; in Peru, Bolivien und Ecuador. Über 130 Stunden habe ich in Bussen verbracht, mal eher die Klappervariante, mal den Luxus Schlafwagen mit Flugzeug- Allüren („Stewdess“, Filme, Essen, Satelliten Überwachung :P ect.), eineinhalb Monate habe in der Stadt Cusco, in über 3000m Höhe, verbracht; einen Monat mehr oder wenig Spanisch gelernt und zwei Wochen Freiwilligen Arbeit geleistet, mehr Inka Ruinen wie Souvenirläden gesichtet (ok, nicht ganz!) und Machu Picchu, eines der 7. Weltwunder erklommen. Außerdem habe ich vier Krankenhäuser von Innen gesehen und diverse Aufgebungsmomente, auf Grund eines kaputten Magens und einem kranken Körper erlebt und dennoch wurde ich zwanzig (es war unaufhaltbar!) und es ging weiter, zunächst alleine nach Arequipa wo ich mir eine Erholungsphase gönnt, dann zum Titicacasee, wo ich wieder auf Myriam stieß und wir unser Projekt „Abenteuerreise“ weiter fortführten. Nasen wurden hochgezogen, diverse Nerven strapaziert und ein Abstecher ins benachbarte Bolivien arrangiert. Das Blau des Sees brannte sich in unser Hirn, die Sonne brannte unsere Haut. Als der Regen kam ging es für uns weiter, erst (für mich ein zweites Mal) nach Arequipa – dann weiter an die Küste Perus, nach Paracas, wo wir Pinguine und Seelöwen, zur Abwechslung mal in freier Wildbahn, sahen. Dann weiter nach Lima, wo wir erst einmal unsere bisherigen Mitbringsel deponierten und ich meine dritte Sonnenbrille kaufte. :P Von Lima weiter die Küste hoch nach Trujillo- in das Hostel, in das sich schon mein Vater vor ca. 30 Jahren einquartiert hatte. Nach vier sonnigen Tagen, dem Wiedersehen mit unseren „Chicas“ und beeindruckenden Tempelanlagen, wagten wir uns Richtung Ecuador. Mit einem Zwischenstopp in Piura und der schlimmsten Nacht unserer gesamten Reise passierten wir Ecuador und Loja und stellten ernüchternd fest, das Ecuador irgendwie viel teuer ist als Peru. Aber egal- unsere Tour ging weiter- erst nach Quenca, wo wir in einem wunderschönen Hostel nächtigten und endlich mal wieder ein paar waschechte Inka Ruinen sahen/ Cocktails kippten, dann weiter nach Machala, der weltweit größten Exportstadt von Bananen. Leider gab es nicht eine einzige Banane zu kaufen- dafür hatten wir es mit einer Luftfeuchtigkeit von sage und schreibe 75% zutun- ja das lag wohl schwer daran, dass wir uns verdammt nah am Equator befanden!
Also flüchteten wir nach Mancora und über den angeblich gefürchtetsten Grenzübergang Südamerikas, zurück nach Peru. Zwar schlottern meine Knie bei der Übergabe meines Passes, allerdings hatte ich doch tatsächlich insgesamt zehn Stempel und hätte mich 390 Tage in Peru, 30 Tage in Bolivien und 90 Tage in Ecuador aufhalten können- Myriam komischerweise ein paar hundert Tage weniger :P. In Mancora erwartete uns ein wunderschönes Bungalow Camp direkt am Meer. Leider wurde ich von ein paar Mücken attackiert (während Myriam vollstens verschont blieb!) und auch das tausendfache Eincremen nützte nix gegen Sonnbrand an den unmöglichsten Stellen. Natürlich durfte auch eine Surfstunde im Sufparadis nicht fehlen, die wir mit Bravour bestanden und sogar tatsächlich alleine auf einer Welle surften(großartiges Gefühl)! Dieses Hochmuts- Gefühl verblasste auch nur kaum mit weitern Blessuren; noch schlimmeren Sonnenbränden, Prellungen und mördermäßigen Muskelkatern... Heiligabend wurde dafür standesgemäß mit einer Flasche Schampus, dem obligatorischen, peruanischen Weihnachtskuchen und natürlich einem (fast echten) Tannenbaum zelebriert. Zusammenfassend war es ein großes, zauberhaftes Abenteuer; Rucksäcke wurden verflogen, Infekte und Parasiten eingefangen. Es wurde viel gelacht, ein bisschen geweint und sehr viel geflucht. In Autos wurde man käseweiß, kotzte in Cafés und aß jede Menge Kuchen. Ansonsten kochte man Nudeln und stritt sich um den Weichheitsgrad und ließ sein Geld ansonsten in den verschiedensten Restaurants, Imbissen und Bars. Nach vielen verbrauchten Taschentüchern und Sonnencreme Tuben, stellte man (in dieser Geschichte ICH) fest, dass man so was wie Freiheit, Unabhängigkeit und Abenteuer kennengelernt hat, dass eine Portion Gelassenheit manchmal alles ist und natürlich dass (die meisten südamerikanischen) Männer furchtbar pfeifen und eklige Schmatzgeräusche hervorbringen.
Außerdem wurde mir einmal wieder die Ungerechtigkeit und Absurdität der Welt bewusst. Während fünfjährige zum arbeiten rennen – rennen wir ins nächste Restaurant, während wir fleißig Mitbringsel shoppen, kämpfen die Händler damit ums überleben. Bettler mit verlorenen Körperteilen liegen vor den Kirchen und bitten die Schutzpatronen um Vergebung und/oder die Touris um Geld. Riesige Villen mit Maschendrahtzaun und bellenden, deutschen Schäferhunden stehen neben Straßen die weder befahrbar sind, noch Strom oder fließend Wasser haben. Mitten im Nichts leben Menschen mit nichts als einer Herde Llamas zum Leben, während neben ihnen eine Coca Cola Werbung prangert. Ganze Schweine (tot& blutig) werden über staubige Straßen in Kofferräume verschleppt, während auf den Märkten Fliegen über deren Innereien surren. Mitten auf Verkehrskreuzungen stehen Verkäufer mit ihrem Grill und es gibt „frisches Fleisch vom Spieß“, Papas Fritas (Pommes) oder irgendwelche Brühe die von einem in den andern Behälter gekippt wird, während ein Bus quietschend vor ihren Füßen hält, der Auspuff knallt und einige Händler (plus Waren) kreischend in den Bus springen und man sich am Besten ganz schnell tot stellt.
Manchmal wünschte ich mir nichts außer ein bisschen Einsamkeit und Stille, dann tue ich alles um gerade diese zu verhindern. Gott sei Dank gibt es Computer, überall, Kopfhörer und Skype- anderenfalls und zur Not muss es auch mal ein Telefonat für 35€ sein. Am Ende jedenfalls blicke ich auf drei unvergessliche Monate zurück in denen ich bis an meine eigenen Grenzen ging und anderen die meine zeigte. Ich sah Sonnenauf- und Untergänge, bestieg Berge, schwamm und rannte um mein Leben. Ich sah echte Armut und echte Freude, echte Geduld und echte Gelassenheit. Alles in Allem sah ich ein Teil Südamerikas, aber auch einen Teil von mir Selbst.

Peruanische Momente:
  • Wir (bzw. Myriam- ich fiebrig krank) wollen eigentlich nur essen gehen und werden stattdessen von Caesar (einem alten Freund von Myriams Mutter) „entführt“ und fahren stundenlang, total ahnungslos!, mit gefühlten 10kmh durch die wunderschöne Gegend (ohne nur einmal aussteigen zu können!) und hören deutsche Kinderlieder!

  • Myriam und ich machen uns auf zu einer kleinen Wanderung mit dem Ziel zu einem Wasserfall zu gelangen, vor uns haben schon mehrere den Weg „verfehlt“ – also befolgen wir den Ratschlag unserer Freunde auf keinen Fall irgendwo nen Weg runter zulaufen- wir laufen krakseln also hoch und höher und wundern uns schon das wir nicht mehr das Wasser rauschen hören, als wir plötzlich auf dem Berg neben an stehen und einen wunderschönen Blick auf den Wasserfall-von oben- allerdings haben...

  • Millionen von Stufen (immer überall, 1m hoch, 3 cm breit und tausend Jahre alt oder so :P)

  • Prozessionen cada dia (was'n Spanisch!) - du überquerst nur die Straße und schon wirst du Zeuge eines neuen Marschs, Umzugs, Feuerwerks...

  • Als unsere Spanisch Klasse den cusquenischen Markt besucht werden wir Augenzeuge einer für uns bizarren Straßenszene (die wirklich ekligen Marktbilder mit den Innereien, Kuhzungen,Froschleichen usw. zeig ich hier lieber nicht- sonst besteht die Gefahr das ich nie wieder meinen Blog update und min. einer von euch kotzt! ;)):

  • Am Halloween Abend treffen wir uns mit ein paar unserer Schule in dem Pub mit Balkonen über dem Plaza de Armas und machen uns einen Spaß daraus kleine Kinder Süßigkeiten vom Balkon zu werfen, die plötzlich in rießigen Scharen antanzen und total ausflippen

Also ich würde sagen der Blick allein reicht als "Halloween- Verkleidung" aus!

  • In Arequipa spielen die Müllwagenfahrer „Für Elise“ in Disko- Lautstärke, während sie durch die Straßen fahren
  • Als ich in Trujillo den Supermarkt betrete spielen sie deutsche Weihnachtslieder (Im Ernst jetzt!)- auf meine Frage, warum um Himmels Willen – zuckt die Brotverkäuferin nur mit den Achseln- es sei doch schließlich Weihnachten! (ACHSO)
  • Nach dem wir 10min unser Zimmer bezogen haben sieht (zumindest eine Zimmerseite!) immer so aus als würde dort ein verkorkster Rockstar wohne:

  • Plastik Tannebäume unter Palmen, in der Wüste oder einfach nur so, nachts und beleuchtet bei 25 Grad...
  • In einem Klapper- Collectivo- Taxi, dass fast ausseinander fällt während man sich anlehnt, herrscht vorne dennoch strikte Anschallpflicht (Niemand kommt auf die Idee das sich die 20 Leute im Hinterraum, kreuz & quer, vorne & hinten, über & untereinander, irgendwie verletzen könnten!)

  • In einer Bar in Nasca: Wir: „können wir bitte die Karte haben?“ die nette Dame: „nein“ ich: „dann hätte ich gerne einen Saft“ sie: „gibt’s nicht“ „aha... sandwichs?“ „nein“ „was haben sie denn?“ (zeigt mit einer lapidaren Bewegung auf die „Tafel“ auf der „sopa, ceviche, arroz con pollo (Suppe, rohe verstückelte Fische, Reis mit Huhn)“ steht- es ist 10 Uhr morgens und Myriam ist schon schlecht...also sage ich: „zwei Colas?“ die habe ich immerhin im „Schaufenster“ bereits gesehen und tatsächlich die nette Dame sagt „ja“. Nach einem gemütlichen hin und her schlendern in ihrer Bar, in die sich wohl noch nie im Leben zwei (weißbrüstige) Gringas verlaufen haben, nach dem sie ihre 3 „Spezialitäten“ noch einmal in Schönschrift auf die Tafel schreibt, kommt sie mit 2 Colas wie zufällig zu uns und verlangt für beide Colas 2 Soles (0,50 €!!!)- jetzt sind wir erst recht baff, denn selbst eine Cola im Supermarkt kostest 1,5 Soles – wir bilden uns ein das sie komisch schmeckt, munkeln dass sie selbstgebraut ist und verlassen mit einem Lächeln den Laden..
  • Mit 100 (ca. 25€) oder auch 50 (ca. 12€) Soles Scheinen zu bezahlen ist immer wieder ein super Spektakel denn so gut wie nie können sie gewechselt werden, so dass die Bedienung gerne erst mal mit deinem Schein im Supermarkt einkaufen geht

  • (genauso ein Problem) Die 1,5 und 10 Centimos nimmt prinzipiell niemand an, so dass es schon öfter vorkam das wir deshalb weniger, bzw. eben den runden Betrag zahlen mussten (warum in aller Welt gibt es dann diese Centimos?)
  • Mitten in der Pampa/Wüste stehen plötzlich 2m2 Mauern oder Plakate mit Coca Cola, Inka Cola ect. Werbung

  • Immer, wirklich immer wenn ich mit meinen Eltern skype zieht plötzlich eine Prozession mit Pauken und Trompeten am Internetcafé vorbei und ich verstehe mein eigenes Wort nicht mehr...


  • Unsere kläglichen Versuche mit Supermarkt Einkäufen Geld zu sparen (irgendwann wurde auch uns klar- Essen gehen ist einfach günstiger!)

  • Die eigenartige Bürokratie der Peruaner, die man vor allem beim Karten kaufen (von z.b Ruinen! oder auch beim Frühstück) zu spüren bekommt; Erst kauft man ganz normal Karten an einer Kasse (wohlmöglich stellt man sich dafür erst mal an, muss seinen Pass vorzeigen oder zu mindestens „sein Land“ aus Statistikgründen angeben) nur um dann 3m weiter die gekauften Karten erneut vorzuzeigen und abstempeln/knipsen zu lassen – oft sogar von ein und derselben Person!
  • Bei vielen Busunternehmen in Peru herrschen Sicherheitsmaßnahmen wie in Nordamerikanischen Flughäfen; nicht nur das man für den „Fall der Fälle“ gefilmt wird, nein, manchmal muss man sogar vor dem „einchecken“ einen Fingerabdruck abgeben und auch das Handgepäck, so wie man selbst wird erst mal abgescannt (eine wahre Freunde für so manchen CDUler!)

  • In Lima scheinen einige Taxifahrer so Angst vor einem Überfall (von den eigenen Passagieren!) zu haben, dass sie in einem seltsamen, vergitterten Käfigen sitzen und man sogar Geld durch die Gitterstäbe stecken muss
  • Egal wie wenig Einsam man, oder wie wenig Kommunikationsfreudig ist – wenn man auf einem Plaza de Armas hockt wird man angequatscht!

Z.b. Plaza de Armas - Arequipa
  • An allen Möglichen Plätzen wird man von Menschen mit strahlenden Augen angesprochen und nach einem Foto befragt- wir natürlich „naklar- kein Ding- her damit“ – doch dann stellte sich meistens heraus das sie ein Foto von uns mit ihnen drauf haben wollten- dass erste Mal fanden wir’s echt cool und hielten uns kurzfristig für Kate Moss :P- irgendwann fanden wir allerdings leicht befremdlich, wenn uns wildfremde Leute „umposten“
  • Peruaner scheinen ein Fabel für schlecht gewachste Böden zu haben- denn wir hatten andauernd quitsch rote Fußsohlen

  • In Piura sind abends als wir erschöpft ankommen schon alle Hostels belegt – außer einer kleinen „Gefängnisszelle“ für ca. 2,5 pro Nacht (nicht Person!) – leider hat diese Zelle nicht mal Wände bis zur Decke, was uns aber erst dann besonders unpraktisch erscheint, als der schlimmste, ekligste, rotzen- und hustenster, Mensch (wenn man das Monster denn als solches beschreiben kann!) seine Zelle nebenan betritt und sofort anfängt zu schnarchen- nein schnarchen ist echt kein Ausdruck...- wir haben es mit Trommeln, Sachen werfen, Myriams Handywecker und sogar schreien versucht- „Es“ lies sich durch nichts stören! Gleichzeitig befand sich die kleine Oase von Hostel (war nicht mal’n Hostel, sondern eine Hospedaje) an einer geschäftstüchtigen Straße auf der um halb fünf morgens (an einem Sonntag!) die Straßenverkäuferschreier an die Arbeit machten!

  • Im Bus nach Piura haben sie viel Freude an Wiederholungen und zeigen die „Just for laughs“ Gags tatsächlich 3 mal hintereinander!
  • Als wir gerade frisch über die Grenze zu Ecuador gekommen sind und ein bisschen später um eine Kurve fahren gibt es einen lauten Knall- ich schaue Myriam an und sage „Da ist jetzt aber nicht der Reifen geplatzt oder?“- stellt sich heraus noch nie war (m)eine Befürchtung so zutreffend- nach dem auch der Busfahrer begriffen hatte das der Reifen futsch war und sich an den Ersatzreifen machte (gott sei dank gabs wenigstens einen ) rennen plötzlich alle (starken) Männer aus dem Bus; naive Lotte denkt natürlich die wollen helfen (was sie nicht tun), dann denkt sie, sie wollen in den nächsten Busch pinkeln (was sie nicht tun), nein, sie reihen sie alle schön am Straßenrand auf und machen NICHTS, genau ganz gespannt schauen sie dem armen Busfahrer plus Busschreier zu und lächeln- während sie immer dreckiger und schwitziger werden. Wir haben ihnen immerhin von unserm Hand- Desinfektionsmittel abgegeben, HA!

  • Während unserer Reise hatten wir min. 4 mal kompletten Stromausfall, sehr spaßig wenn man gerade am kochen ist, oder nur darauf wartet das Greys Anatomy läuft ;)
  • In Cuenca, in Ecuador, finden wir erst ein Schweizer Restaurant das „Röstis“ im Aushang anpreist und dann das deutsche „Wunderbar Café“, dass sogar Brezeln, Weißwürste und Semmelknödel anbietet
  • Für ein „Menü“ am Strand zahlen wir 5 Soles (1,5€), während wir in einem Café im selben Ort (Ich gebe zu es war dafür köstlich!)für einen Pancake und einen Bananensaft 14 Soles zahlen (4€)

  • Ich wache so gegen 7/8 morgens auf, schaue neben mich und sehe Myriam mit Krieg und Frieden in der Hand und weiß das ich immer noch in Südamerika bin
  • Meersau (cuy) essen muss dann doch nicht sein- liegt vielleicht (erstens) auch daran dass ich einen Tag vorm geplanten Cuy- Essen in ein Café kotzte und mir für die nächsten zwei Tage nur noch schlecht war (ich habe ein altes Ei in der Suppe im Verdacht) und wir (zweitens) ein paar Wochen vorher im Cuy Schlachter- Hinterhof gelandet waren -.-!

Egal, so siehts jedenfalls aus!
  • (dafür) "Peruanische Spezialitäten":

"Das Festbrot" (so von uns getauft)- wirklich schmackofatzi- gabs haufenweise an Halloween...



& Myriam machte sich einen Spaß daraus mit solch einem Monsterding anzukommen!

Auch von so vielem Festbrot gings mir komischerweise nicht besser, weshalb ich dann auf die heißgeliebte Kartoffel- Möhrensuppe umsattelte - die Spezialität besteht vor allem aus der Kunst die Sache zu Stampfen (ohne Stampfer!) und peruanische Möhren überhaupt dazu zu bringen sich ohne Stampfer, stampfen zu lassen...


Ansonsten aß ich wochenlang quasi nur Reis, Hühnchen
(die "gesunde Alternative" auch gegrilltes Hähnchen mit Pommes und Bier! :D) und ...


abgesehen von den besten Pancakes ganz Amerikas ...

verstümmelte Lotte!
  • Auf dem Weg nach Peru (zurück) kommen wir tatsächlich an einem Laden und Hotel mit dem Namen Lotte vorbei (ja, jetzt nich so der Knüller Laden ;))- die Frage ist warum konnten sie dann nie nie meinen Namen aussprechen und haben sich vorher eher Schepp gelacht :P ?

  • (Hingegen) Myriam war der Schwarm aller Südamerikaner- der Name so einfach und so heimisch- hach :P
  • Reiten (vor allem im Westernsattel) ohne Schuhe ist eine Scheiß- wirklich Scheiß- Idee!

  • Als wir in Madrid ankommen, 6 Stunden auf unseren Anschlussflug warten, obwohl wir unseren eigentlichen Flug noch locker bekommen hätten, und dann einchecken wollen, unsere Boardtickets vorzeigen und dann nicht mitfliegen können (fliegt niemals mit Iberia!), unser Gepäck nicht im Flieger ist, wir wieder auschecken müssen, von einem Terminal und Fluggesellschaft zu anderem rennen, dann eineinhalb Stunden auf unser Gepäck warten um dann in ein vier Sterne Hotel verfrachtet werden wo wir genau 3 Stunden zeit haben zu schlafen, denn um halb vier morgens geht's wieder zum Terminal! Natürlich schlafe ich keine Sekunde- dafür ist es eindeutig viel zu still und dafür habe ich eindeutig schon die Tage zuvor zu wenig geschlafen (logisch gell). Am morgen wieder einchecken, warten und boarden und dann mit extremen Rückenwind viel zu früh morgens im extrem kalten und grauen Frankfurt an kommen.
Ne, war ne Super Zeit! :P


Dazu hören solltet ihr, je nach Person: Mainstream Liebhaber, "nur so halb Spanisch- Versteher", oder hoffnungslosen Melancholiker! Ich tendiere zu einer ausgewogenen Mischung, plus einem Glas Pisco zum runterspülen! In diesem Sinne, SALUD!

Samstag, 30. Januar 2010

Hilfeschrei

Ende des Monats, vier Wochen wieder in der Heimat, ein (übergangsweise) Zimmer in Giessen und (m)einen Job wieder bekommen, später. All das könnte so schön sein, wäre da nicht dieses unausstehliche weiß, überall wo man hinguckt. Wären da nicht diese Minus- minus Temperaturen, wäre da nicht der Matsch in den man fällt und der dich innerhalb Sekunden zu einer Eissäule einfrieren lässt- nun ja AKZEPTANZ- schon klar.
Während ich mich also noch im akzeptieren übe, immer noch versuche das "kalter Kaffee-Problem" in den Griff zu bekommen und mich mit Urlaubs Reiseplänen und alten 90210 Folgen (schon klar!) ablenke, schneit es draussen einfach so weiter.
Das ich dabei heimlich schon ans Ballerinas einkaufen denke- wo ein neuer Mantel viel dringlicher wäre- (ohne funktionierenden Reißverschluss gefiert man eine Frostbeule wohl noch schneller zur Eissäule!) interessiert dabei anscheinend wenig- zu wenig.
Deshalb was viel weltbewegenderes...

Meine Januar Fav's:
  • "Florence and the Maschine" hören
  • "Kate Hudson- Blonde" kaufen (und sich nicht trauen)
  • morgendliche Frühstücks- Orgien (Omlett, Obsalat & Griesbrei)
  • Peru Bilder anschauen und im Fernweh zerfließen
  • Faschings- Outfits "basteln"
  • Weiße Zimt- Schokolade in Mengen
  • spontanes Schnee- Schliddern auf Absätzen (mit anschließendem auf die Schnautze fallen- Natürlich!)
  • Hüte tragen & Rosé Sekt trinken

Zum Schluss (des ersten Monats des "leeren Blatt" Jahres) ein großes "Akzeptanz- OM" und dieses Lied. Frohes Schneeschippen!